Archiv der Kategorie: Gottesdienste

3. Sonntag nach Trinitatis

Liebe Gemeinde,

Neulich fiel mir zufällig ein Tuch in Regenbogenfarben in die Hände. Es stammt von den Ostermärschen, an die ich mich dunkel erinnern kann, mit Schal, Gummistiefeln an der Hand von Mutter oder Vater neben dem Kinderwagen mit einem meiner Geschwister hergehend.

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2. Sonntag nach Trinitatis

Liebe Gemeinde!

Die Geschichte von den beiden verlorenen Söhnen ist eine meiner Lieblingsgeschichten. Der Vater, der seinem Sohn mit weit geöffneten Armen entgegeneilt – das ist für mich ein besonders berührender Moment, ein tröstliches Bild. Besonders jetzt, da uns wahrscheinlich allen das selbstverständliche und alltägliche Berühren und Berührtwerden bei Begrüßung und Verabschiedung fehlt. Auf dem Liedblatt habe ich ein Bild abgedruckt, das den Moment zeigt, bevor der Vater seinen Sohn in die Arme schließt. Für mich passen Bild und Geschichte zu unserem heutigen Predigttext und dem Ruf Jesu, seiner Einladung: Kommt her zu mir! Ich will euch abnehmen, was euch belastet.

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1. Sonntag nach Trinitatis

Liebe Gemeinde,

„Alle Jubeljahre einmal“ sagt man, wenn etwas sehr selten geschieht: Alle Jubeljahre einmal kommt jemand zu Besuch oder ruft an. Der Ausdruck stammt aus dem Alten Testament. In Israels Gesetzen gab es Vorschriften für ein ganz besonderes Jahr: Es wurde feierlich mit Hörnerklang eröffnet; Hörner, die auf Hebräisch Jobel heißen – deshalb Jobel- oder Jubeljahr. Mit der Redewendung „alle Jubeljahre einmal“ und dem Begriff „Jubiläum“ fand das Erlassjahr Eingang in unsere Sprache und unser Denken: Es ist etwas Besonderes.

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Trinitatis

Gottesdienst für Sonntag, 7. Juni 2020

Predigt: Prädikantin Karin Bauer

Pfingstmontag

Gottesdienst im Grünen auf dem Sportplatz Sirchingen

Predigt: Dr. Joachim Rückle, Pfarrer und Geschäftsführer des Diakonieverbands Reutlingen
Liturgie: Pfarrerin Katja Pfitzer
Musik: Bläserinnen und Bläser des Posaunenchors Sirchingen

Pfingstsonntag

Liebe Gemeinde!

Was ist für Sie eine fremde Sprache? Mario Barth machte vor Jahren Furore mit einem Wörterbuch: Frau – deutsch, deutsch – Frau. Meine Muttersprache ist deutsch, aber von frühester Kindheit an habe ich sehr viel Schweizerdeutsch gehört. Meine Großeltern waren immer im selben Haus in Meiringen. Die Vermieterin haben wir Jahrzehnte später noch besucht. Für uns Kinder war sie fast wie eine Grossi, eine Oma. Englisch ist so vertraut, dass ich manchmal auf Englisch träume. Mit Hebräisch und Griechisch ist mir das noch nie passiert, dafür sind mir der Beginn der hebräischen Bibel: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde – be-reschit bara elohim et ha-schamajim we-et ha-arez… und andere Passagen beinah in Fleisch und Blut übergegangen.

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Exaudi

»Gebt Acht!«, sagt der HERR. »Die Zeit kommt, da werde ich mit dem Volk von Israel und dem Volk von Juda einen neuen Bund schließen. 32 Er wird nicht dem Bund gleichen, den ich mit ihren Vorfahren geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten herausführte. Diesen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihnen doch ein guter Herr gewesen war. 33 Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließen will, wird völlig anders sein: Ich werde ihnen mein Gesetz nicht auf Steintafeln, sondern in Herz und Gewissen schreiben. Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein«, sagt der HERR.A 34 »Niemand muss dann noch seinen Nachbarn belehren oder zu seinem Bruder sagen: ‚Lerne den HERRN kennen!‘ Denn alle werden dann wissen, wer ich bin, von den Geringsten bis zu den Vornehmsten. Das sage ich, der HERR. Ich will ihnen ihren Ungehorsam vergeben und nie mehr an ihre Schuld denken.«

Jer 31, 31-34

Liebe Gemeinde!

Vor vielen Jahren hatte ich vertretungsweise Konfirmandenunterricht in einer Albgemeinde übernommen, und wir sprachen gerade über den Barmherzigen Samariter. Ich hatte die Geschichte etwas verändert und herzergreifend von einem verunglückten Fan auf dem Weg zum Fußballspiel erzählt, an dem zwei Spieler der eigenen Mannschaft schweren Herzens vorbeiradeln ohne zu helfen, weil sie eigentlich schon längst auf dem Platz stehen und ihre Mannschaft zum Sieg führen müssten. Nachdem der Kapitän der gegnerischen Mannschaft an der Unfallstelle vorbeikommt, unterbrach ich die Geschichte und fragte in die Runde: „Was würdet ihr denn jetzt an seiner Stelle machen?“ Und da sagte ein Mädchen voller Nachdruck: „Ja, da muss man doch absteigen und helfen! Der arme Verletzte!“ Gerade will ich sie loben, da fährt sie voller Ingrimm fort: “Es sei denn, der Verletzte ist aus – sie nannte den Namen des Nachbardorfs – na däd i den stracke lau!“

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Christi Himmelfahrt

Rogate

Rogate, betet, heißt der 5. Sonntag nach Ostern. Im Mittelalter wurde an diesem und den folgenden Tagen für eine gute Ernte gebetet. Auch am Sonntag Rogate hören wir die Botschaft des Ostersonntags. Beten heißt so verstanden: Wir wenden uns an den Herrn über Leben und Tod, sprechen zu ihm, halten Fürbitte. Jesus selbst bringt seinen Freunden ein Gebet bei, mit dem sie sich Gott zuwenden können, voller Vertrauen, gehört zu werden, wie es unser Wochenspruch Psalm 66,20 ausdrückt: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.

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Kantate

Liebe Gemeinde, Kantate, singt! heißt der heutige Sonntag, und es ist schade, dass wir in diesem Gottesdienst nicht miteinander singen können. Zu den Vorsichtsmaßnahmen gehört auch, dass Sie bitte die Platzkarten ausfüllen. Sie werden, falls keine Infektion auftritt, unangesehen vernichtet. Das erste Lied der Bibel erzählt von Rettung und Befreiung durch Gott: Miriam singt es am rettenden Ufer. Lasst uns dem Herrn singen, er hat eine herrliche Tat getan. Unser Wochenspruch aus Psalm 98 fordert uns auf: Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Das Lied der Miriam und die Psalmen sind gesungene Gebete. So beten auch wir – durch Abstand und weitere Einschränkungen räumlich getrennt, aber im Gebet vereint:

Gott, Geber aller guten Gaben, wir danken dir für die Musik.
Sie tröstet, bewegt, ermutigt, und nimmt uns mit in eine andere Welt.
Auch brüchige Töne klingen mit andern im Lied des Lebens.
Wir wollen dir Lob singen, mit unseren Gebeten und in unseren Herzen.
Wir bitten dich: Lass das Lied deiner Güte unser Leben begleiten und uns im Alltag bewegen und stärken.

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