Vorstellung Verbundkirchengemeinde

Ein Dorf – eine Kirche – ein Pfarrer / eine Pfarrerin.

Das stimmt nicht einmal mehr in der evangelischen Landeskirche in Württemberg. Auch auf dem Kispel war und ist eine Pfarrerin oder ein Pfarrer für zwei Kirchengemeinden zuständig. Der demographische Wandel und gesellschaftliche Veränderungen sind auch an den Kirchengemeinden nicht spurlos vorüber gegangen, wir werden tendenziell weniger. Für die 6 Kirchengemeinden auf dem Kispel wird es absehbar nur noch 2 Pfarrstellen geben. Die Zahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, der Teilnehmer in Gruppen, Kreisen und Gottesdiensten nimmt insgesamt ab. Unsere vergleichsweise kleinen Kirchengemeinden können nicht mehr alle Angebote für die verschiedenen Alters- und Zielgruppen anbieten.

Diese Entwicklung ist nicht neu. Bereits im November 1997 haben sich die Kirchengemeinderäte auf dem Kispel zu einem Studientag zum Thema „Kooperation der Kirchengemeinden auf dem Kispel – Bestandsaufnahme und weitere Überlegungen für die Zukunft“ getroffen. Also schon lange bevor das Thema Pfarrplan aufkam, hat man sich Gedanken gemacht, wie man den Herausforderungen der Zukunft begegnen kann und Ressourcen für unsere Kernaufgabe, die Verbreitung des Evangeliums, gewinnt.

Damit begann ein Prozess des aufeinander Zugehens und des Miteinanders.

Eine weiterer Meilenstein war der Studientag am 03.12.2012 mit dem Thema „Kirchliches Leben auf dem Kispel heute und 2020“. Die Arbeitsgruppe Kispel wurde ins Leben gerufen, die bis heute Schritte in die gemeinsame Zukunft angedacht hat und gegangen ist.

Was waren und sind die Herausforderungen:

  • Demographische Entwicklung
  • Reduzierung der Pfarrstellen
  • Entwicklungen im Bereich der Schulen (Ganztagesbetreuung)
  • Zersplitterung der Gesellschaft in viele Milieus

Was verbindet uns?

  • Der Glaube an Jesus Christus
  • Man kennt sich und schätzt einander
  • Gemeinsame Erfahrungen und Veranstaltungen
  • Die Region
  • Die Veränderungsbereitschaft

Was hat sich in den letzten 8 Jahren entwickelt? Einige Beispiele:

  • Kispelweite Angebote wie Männervesper, Ehearbeit, Kinderbibelwoche, Oase für Frauen, Jugendgruppen, Kispelgottesdienste.
  • Gemeinsame Anstellung einer Jugendreferentin.
  • Durchführung der Zeltkirche.

Mit der Bildung einer Verbundkirchengemeinde machen wir nun in den nächsten Monaten einen bedeutenden Schritt in die Zukunft, der Prozess wird jedoch weitergehen.

Wenn wir uns bewusst machen, was in den letzten Jahren auf dem Kispel gewachsen ist, dann können wir uns freuen und dafür dankbar sein.

Der Glaube an Jesus Christus ist es, der uns verbindet. Er ist der Grund, der gelegt ist und auf dem Gemeinde gebaut wird, nicht eine Organisationsform. Ich wünsche mir, dass wir die Bildung der Verbundkirchengemeinde unter diesem Blickwinkel sehen und werten.

Wir sind in der Gemeinde eine bunte Mischung von Originalen, die keine Einheitsmeinung und keinen Einheitsgeschmack haben. Deshalb sind unterschiedliche und manchmal gegensätzliche Ansichten normal.

Werden Entscheidungen getroffen, sind immer welche zufrieden und andere nicht. Bei allem Abwägen ist es nicht möglich, es jedem recht zu machen.

Auch wenn eine Entscheidung nicht Ihren Vorstellungen entspricht, versuchen Sie, diese zu respektieren und mitzutragen. Wir wollen Ihnen heute das Projekt Verbundkirchengemeinde auf dem Kispel vorstellen.