Am Anfang war das Wort

So ist die Bibel entstanden – das alte Testament

1300 Jahre, bevor Jesus geboren wurde, lebten die Israeliten als Sklavinnen und Sklaven in Ägypten. Gott schickte Mose zum Pharao und befreite sein Volk aus der Sklaverei und schloss einen Bund mit den Israeliten: Sie sollten Gottes Volk sein.

Mose führte die Menschen durch die Wüste bis in das Land Kanaan. Die Menschen erzählten sich Geschichten von Gott: Wie Gott die Welt erschaffen hatte, wie Gott Noah und die Tiere durch die Arche vor der Sintflut gerettet hatte, wie Gott Abraham, Isaak und Jakob auf all ihren Wegen begleitet und gesegnet hatte…

Und natürlich erzählten sie auch, was sie mit Gott erlebt hatten auf ihrem Weg in die Freiheit: Zum Beispiel, wie sich das Wasser vor den Israeliten geteilt hatte und sie mitten durchs Meer hindurchziehen konnten

Die Geschichten wurden weitererzählt. Kinder hörten sie von ihren Eltern oder Großeltern und erzählten die Geschichten später ihren eigenen Kindern, und diese wieder ihren Kindern. So wurden die Geschichten über viele Jahrhunderte lang weitergegeben und bewahrt.

300 Jahre später, 1000 Jahre, bevor Jesus geboren wird, leben die Israeliten schon lange in Kanaan. Die ersten Könige regierten, sie hießen Saul, David und Davids Sohn und Nachfolger hieß Salomo.

David war Hirte gewesen und konnte sehr schön Musik machen. Viele Lieder, die David gesungen und geschrieben hat, wurden aufgeschrieben und werden bis heute gebetet! Wir nennen sie Psalmen. Man fängt an, einzelne Geschichten, die davon erzählen, was die Menschen mit Gott erlebt haben, aufzuschreiben.

Etwa 500 Jahre vor Jesu Geburt sammelten die Gelehrten die einzelnen Geschichten und Texte, ordneten sie und schrieben sie auf Schriftrollen.

Sie schrieben mit hebräischen Buchstaben und in hebräischer Sprache. Hebräisch wird von rechts nach links gelesen und geschrieben. So entstand die jüdische Bibel, die Tora genannt wird: Wir Christen haben sie in unsere Bibel als Altes Testament aufgenommen

Die Tora wird von Hand geschrieben. Wenn der Schreiber einen Fehler macht, muss er ganz von vorn beginnen. Die Tora wird sehr vorsichtig behandelt: Sie ist Gottes Wort, deshalb ehren Jüdinnen und Juden die Schriftrollen und bewahren sie in einem Schrank auf, eingehüllt in wertvollen Stoff. Zur Zeit Jesu, als die Menschen in der Wüste lebten, wurden die Schriftrollen oft in großen Tongefäßen aufbewahrt: Manche Schriftrollen wurden auf diese Weise über Tausende von Jahren aufbewahrt und konnten von Wissenschaftlern gelesen werden.

Die Bibel ist eine Sammlung ganz verschiedener Bücher. Es gibt Geschichtsbücher, die von Königen und Königinnen berichten, Lieder und Gedichte wie beispielsweise die Psalmen, Gesetze und Regeln und natürlich Geschichten: Von Abraham, Mose, Jesus und seinen Freundinnen und Freunden. Ihr könnt euch die Bibel also auch wie ein Regal mit vielen einzelnen Büchern vorstellen: