Jesus heilt einen Blinden vor Jericho

Als Jesus in Richtung Jericho kam, liefen ihm viele Menschen entgegen.

Am Straßenrand saß ein Blinder und bat um Almosen.

Er hörte, dass viel mehr Menschen an ihm vorbeikamen als sonst und fragte einen Vorbeikommenden: „Was ist denn los? Wo geht ihr denn alle hin?“

„Jesus kommt!“ antworteten die Menschen. Sie waren ganz aufgeregt: „Er kommt zu uns! Zu uns nach Jericho! Wir müssen ihm entgegengehen und ihn willkommen heißen!“

Der Blinde wurde auch ganz aufgeregt. Er hatte gehört, dass Jesus Menschen helfen und Kranke heilen konnte, denen kein Arzt hatte helfen können. Also rief der Blinde laut: „Jesus, du Sohn Davids, hilf mir! Hab Mitleid mit mir!“

„Sei leise“, sagten die Menschen um ihn herum, „so kannst du dich doch nicht benehmen! Du kannst doch hier nicht so herumschreien!“

Aber der Blinde hörte ihnen gar nicht zu. Er schrie aus Leibeskräften: „JESUS! SOHN DAVIDS! HAB MITLEID MIT MIR!“

Die Menschen fuhren ihn wütend an, er solle still sein. Was sollte Jesus nur denken, wenn er das Geschrei hörte?!

Aber als Jesus näherkam, fragte er den Blinden freundlich: „Was möchtest du? Was soll ich für dich tun?“ Der Blinde bat ihn: „Bitte heile mich, dass ich sehen kann!“

„Du sollst sehen können“, sagte Jesus zu ihm. „Sei geheilt und gesund!“

Und wirklich: Der Blinde konnte sehen! Zum ersten Mal in seinem Leben sah er: Seine Hände, den Himmel und die Sonne, die Gesichter der Menschen um ihn herum, das grüne Gras, die Vögel und das freundliche Gesicht von Jesus, der ihm zulächelte.

„Ich danke dir!“, jubelte der Blinde. „Ich kann sehen! Wie herrlich und wie wunderbar! Danke, Jesus! Tausend Dank! Und ich danke Gott, dass er mich zu dir geschickt hat! Wie groß, wie wunderbar ist Gottes Gnade!“

Die Menschen um ihn herum überzeugten sich, dass er sehen könnte, ließen ihn ihre Finger zählen und riefen dann: „Was für ein herrliches Wunder hat Gott hier getan! Der Blinde kann sehen! Wie groß und wunderbar ist unser Gott! Wie grenzenlos ist seine Güte!“

Nach Lukas 18, 35-43